Der Betrachter blickt aus der Froschperspektive an Baumwipfeln vorbei in den Himmel, an dem ein Flugzeug zu sehen ist.
Der Betrachter blickt aus der Froschperspektive an Baumwipfeln vorbei in den Himmel, an dem ein Flugzeug zu sehen ist.

CO2-Fußabdruck

Bilanzierung der Emissionen am
Standort BER

Die CO2-Emissionen eines Unternehmens können mit Hilfe seines CO2-Fußabdrucks bilanziert werden. Der Fußabdruck beinhaltet sowohl die unternehmenseigenen CO2-Emissionen sowie die seiner Wertschöpfungskette. Er wird in Scopes eingeteilt. Aus Sicht der Flughafengesellschaft enthalten die Scopes Folgendes:

Scope 1: Durch den Betrieb unternehmenseigener Anlagen verursachte CO2-Emissionen. Das sind zum Beispiel der eigene Fuhrpark sowie unsere Terminal-Infrastruktur und Blockheizkraftwerke mit ihrem Erdgasverbrauch.

Scope 2: Indirekte Emissionen durch den Bezug selbstgenutzter Energie, in Form von Strom, Wärme und Kälte.

Scope 3: Alle indirekten Emissionen der vor- und nachgelagerten Lieferkette. Dazu zählt auch der Flugbetrieb.

Die Flughafengesellschaft ist für die Scope-1- und Scope-2-Emissionen verantwortlich. Scope-3-Emissionen sind die Emissionen ihrer Partner aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfung. Am Standort BER beinhaltet Scope 3 die landseitige Anbindung, zum Beispiel in Form der An- und Abreise der Passagiere sowie durch den Flugbetrieb verursachte Emissionen. Diese entstehen unter anderem durch die Bodenverkehrsdienstleister, die Kerosinanlieferung und die Flugbewegungen gemäß LTO-Zyklus (Landing and Take Off Cycle). Diese Emissionen können wir nur indirekt beeinflussen.

Corporate Carbon Footprint

Grafik: CO2-Fußabdruck der FBB

Im Jahr 2023 lagen alle am Standort BER bilanzierten Emissionen bei rund 350.000 t CO2. Die Emissionen innerhalb von Scope 1 und Scope 2 belaufen sich dabei auf 20.552 t CO2. Davon entstehen rund 95 Prozent der Emissionen aus der Versorgung der Infrastrukturen mit Wärme und Kälte. 

Die aus Sicht der FBB indirekten Scope-3-Emissionen machen etwa 94 Prozent der Gesamt-CO2-Emissionen am Standort aus. Diese Emissionen resultieren als Folge der Flughafenaktivitäten.

Über unsere Verantwortung hinaus

Es gibt eine Vielzahl an Partnern vor Ort, die zur Sicherstellung des Flughafenbetriebs beitragen. Wir verstehen den Flughafen daher als Gesamtsystem und engagieren uns auch bei der Reduzierung von Emissionen über unsere unmittelbare Verantwortung hinaus. Wir schulen und qualifizieren alle Mitarbeiter:innen, damit jede:r am Arbeitsplatz einen Beitrag zum Schutz von Klima und Umwelt leisten kann. Fluggesellschaften, Dienstleister und andere Geschäftspartner beziehen wir in die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. Wir entwickeln mit den jeweiligen Partnern Maßnahmen zur Reduktion ihrer Emissionen (Scope 3) und stellen hierfür auch Infrastruktur zur Verfügung. Ganz im Sinne von Fördern und Fordern.

Dies betrifft unter anderem den Ausbau der E-Mobilität auf dem Vorfeld. Die Nutzung elektrischer Fahrzeuge und Geräte zur Flugzeugabfertigung am BER ist in den letzten Jahren bereits stetig gestiegen. Seit 2022 fordern wir von den am BER operierenden Bodenverkehrsdienstleistern die Einhaltung gerätespezifischer E-Quoten. Ziel dieser Forderung ist die Verringerung des Einsatzes fossiler Kraftstoffe und die daraus resultierende Einsparung von CO2-Emissionen durch den Betrieb der Fahrzeuge und Geräte. Der Anteil an elektrischen Fluggastbussen soll bis zum Sommer 2026 auf 20 Prozent, der Anteil elektrischer Gepäckwagenschlepper auf 65 Prozent ansteigen. Damit reduzieren sich nicht nur die Emissionen bei der Flugzeugabfertigung, sondern diese wird auch sauberer, sicherer und leiser. Diese Effekte tragen neben dem Klimaschutz auch zur Steigerung der Arbeitssicherheit bei.

Ein Gepäckwagenschleppfahrzeug und Gepäckcontainer stehen neben einem Flugzeug, das gerade be- oder entladen wird.

 

Auch unsere Passagiere können durch ihr An- und Abreiseverhalten vom und zum BER Einfluss auf die Emissionen innerhalb unserer Wertschöpfung nehmen. Der sechsgleisige Bahnhof des BER liegt direkt unter dem Terminal 1 und wird von Fern- und Regionalzügen sowie der S-Bahn bedient. Zusätzlich binden zwei ÖPNV-Anbieter per Bus den BER nach Berlin und Brandenburg an. Dieses gute Angebot an alternativen Mobilitätsformen führt dazu, dass seit Jahren über die Hälfte der am BER ankommenden und abfliegenden Passagiere den ÖPNV zum und vom Flughafen nutzt. Gegenüber anderen Flughäfen ist dieser Anteil als sehr hoch einzustufen.

Ein Passagier mit Koffer steht an einem Bahnsteig im Bahnhof des Flughafens BER. An einem anderen Bahnsteig im Hintergrund steht eine S-Bahn.