Lange vor der Inbetriebnahme des BER wurden die zu erwartenden Fluglärmpegel prognostiziert und anhand dessen Schutzgebiete definiert, in denen Anspruch auf Schallschutz besteht. Nach Inbetriebnahme wird geprüft, ob die Prognosen zutreffen und die Schallschutzgebiete ausreichend dimensioniert sind. Die Überprüfung hätte eigentlich schon ein Jahr nach Inbetriebnahme des BER erfolgen sollen, wurde aber nach Abstimmung mit der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg (LuBB) auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die vorrangigen Gründe dafür sind, dass die Anzahl der Flugbewegungen noch unter dem vor der Coronapandemie üblichen Niveau liegt und die Deutsche Flugsicherung derzeit noch eine Validierung der BER-Flugrouten durchführt, die zu Anpassungen führen kann.
Dennoch beobachtet die FBB die Entwicklung des Fluglärms sehr genau und veröffentlicht die aktuellen Messdaten zu den verschiedenen Schallschutzgebieten hier.
Bei dem folgenden Vergleich der bisherigen Messungen und Prognosen ist zu beachten, dass für jede Messstelle die höchsten seit Inbetriebnahme des BER gemessenen Monatswerte angegeben sind. Bei der noch ausstehenden Überprüfung der Schutzgebiete werden hingegen die Werte der verkehrsreichsten sechs Monate angesetzt.
Die erste Karte vergleicht die Fluglärmprognose und die höchsten bislang gemessenen Monatswerte für das Tagschutzgebiet und das Gebiet der Außenwohnbereichsentschädigung.
Rote Kontur zeigt Tagschutzgebiet:
Grüne Kontur zeigt Gebiet der Außenwohnbereichsentschädigung:
Die verschiedenfarbigen Kreise markieren die Fluglärmmessstellen samt den höchsten bisher gemessenen Monatswerten. Sofern die Prognose von 60 bzw. 62 dB(A) erreicht wurde, sind die Messtellen rot (Tagschutz) bzw. grün (Außenwohnbereichsentschädigung) eingefärbt. Bei grau eingefärbten Messstellen liegt der Fluglärm bislang unter der Prognose. Dass alle Messstellen außerhalb der Konturen grau sind, verdeutlicht zudem, dass die Dauerschallpegel hier unter 60 bzw. 62 dB(A) liegen und die Schutzgebiete somit ausreichend groß sind.
Die zweite Karte vergleicht die Fluglärmprognose und die höchsten bislang gemessenen Monatswerte für das Nachtschutzgebiet.
Blaue Kontur zeigt Nachtschutzgebiet:
Die verschiedenfarbigen Kreise markieren die Fluglärmmessstellen samt den höchsten bisher gemessenen Monatswerten. Sofern die Prognose von 50 dB(A) erreicht wurde, sind die Messtellen blau eingefärbt. Bei grau eingefärbten Messstellen liegt der bisherige Fluglärm unter der Prognose. Dass alle Messstellen außerhalb der Konturen grau sind, zeigt, dass die Dauerschallpegel hier unter 50 dB(A) liegen und somit keine Anpassungen des Nachtschutzgebietes notwendig sind.
Die dritte Karte betrachtet die Anzahl der Überschreitungen von 70 dB(A) durch Flüge in der Durchschnittsnacht. In den Messstellen sind die durchschnittlichen Überschreitungen von 70 dB(A) pro Nacht in den bislang lautesten Monaten angegeben. Sofern die Messstellen blau eingefärbt sind, wurden die Voraussetzungen zum Erhalt von Nachtschutz bislang erfüllt. Außerhalb der Kontur gibt es ausschließlich graue Messstellen, 70 dB(A) wurden hier bislang überall weniger als einmal pro Durchschnittsnacht überschritten.