Lichter vor BER-Tower
Lichter vor BER-Tower

Kernelemente und
Vorteile

  • Information Sharing: Das Ausrollen aller Informationen erfolgt auf Grundlage der AODB (Airport Operational Data Base) und verschiedenster Schnittstellen zu externen Partnern. In die AODB werden alle flugbezogenen Informationen eingespeist und weitergeleitet.

  • Meilensteine: Innerhalb des Verfahrens muss ein Flug (eine komplette Rotation) alle Meilensteine durchlaufen. Dies bietet den Beteiligten die Möglichkeit veränderte Situationen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

  • Variable Taxizeiten: Anhand der variablen Taxizeiten wird die Pre-Departure Sequenz ermittelt und als Ergebnis die TSAT veröffentlicht.

  • Pre-Departure Sequenzierung: Unter Einbezug aller Informationen (TOBT, variable Taxizeiten, De-Icing, CTOT, operationelle Abflugkapazitäten, Startbahn und Betriebsrichtung) erfolgt eine optimierte Sequenzierung der Flüge mit entsprechender Anlass- und Streckenfreigabe. Im Ergebnis wird die TSAT veröffentlicht.

  • Adverse Conditions: Das Airport-CDM Verfahren eignet sich insbesondere in Situationen mit widrigen Bedingungen (z.B. besondere Wetterlagen) und stellt die Grundlage für ein besseres Management in solchen Situationen dar. Insbesondere der De-Icing Prozess soll für alle Beteiligten transparenter werden und Planungssicherheit verschaffen.

  • Flight Updates: Die Vernetzung des Flughafens mit der NMOC (Network Manager Operations Centre) ist der letzte Schritt zur Vollendung des Airport-CDM Verfahrens. Die NMOC versendet für jeden Flug ein Status-Update per FUM (Flight Update Messages) und erhält im Gegenzug bei Statusänderungen jeglicher Abflüge eine DPI (Departure Planning Information).

  • Alarme: Kommt es innerhalb des Airport-CDM Prozesses zu Abweichungen, welche eine Aktion erfordern, erhält ein vorab definierter Partner in Form von Nachrichten (z.B. per E-Mail) Kenntnis davon. Bleibt eine erforderliche Aktion aus, kann es zu Störungen im Airport-CDM Prozess und somit zu Verzögerungen kommen.

Das Airport-CDM Verfahren bietet für alle Beteiligten Vorteile. Je mehr Flughäfen an dem Verfahren teilnehmen, desto größer und weitreichender sind die Vorteile.

  • Flughafenbetreiber: Die Anwendung des Airport-CDM Verfahrens führt zu einer optimierten Nutzung der Kapazitäten und Ressourcenvergabe und wirkt sich stabilisierend auf den Verkehrsfluss aus. Die Erstellung einer Pre-Departure-Sequenz und die Veröffentlichung der TSAT reduzieren die Wartezeiten an der Startbahn.

  • Flugsicherung (DFS+NMOC): Die Flugsicherung kann anhand der gegebenen Informationen eine verbesserte Kapazitätsplanung durchführen und die Nutzung der Runway optimieren. Die Kenntnisse über die voraussichtlichen Startzeiten (TTOT) werden an NMOC (Network Manager Operations Centre) weitergegeben und dienen als Ausgangsbasis für eine verbesserte Slotvergabe (Flow und Capacity Management).

  • Abfertiger/ GH/ OPS: Insbesondere die Übermittlung der Flight Update Messages (FUM) dienen den Abfertigern als eindeutigere operative Planungsgrundlage für ihre Ressourcen. Die TSAT bildet die Grundlage zur Planung der angrenzenden Abfertigungsprozesse (z.B. Pushback und Remoteenteisung).

  • Luftverkehrsgesellschaften/ Aircraft Operator: Luftverkehrsgesellschaften erhalten einen Überblick über den Standort und den Status ihres jeweiligen Flugzeuges und können anhand der Sequenzierungsinformationen und Ankunftszeiten ihre Flottenplanung kontrollieren und ggf. überarbeiten. Die enge Koordination mit EUROCONTROL führt zur optimierten Kapazitätsplanung im europäischen Luftraum und somit, im Falle eines regulierten Sektors, zu zeitgerechten CTOTs (Calculated Take-Off Time).

  • Umwelt: Die Pre-Departure-Sequenzierung bietet die Möglichkeit, dass Flugzeuge erst eine Anlassfreigabe erhalten, wenn ein weitestgehend verzögerungsfreies Rollen, Line-up und Starten möglich ist. Dies verringert die Wartezeit an der Bahn und führt zu einem geringeren Treibstoffverbrauch sowie einer reduzierten Emission.

Meilensteine und Alarme

Ein Kernelement des Airport-CDM Verfahrens ist die Generierung von Meilensteinen und Alarmen.

Jeder Flug muss fest definierte Meilensteine durchlaufen, sodass alle Beteiligten wissen, welchen Status der Flug bzw. das Flugzeug zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht. Kommt es innerhalb des Prozesses zu Veränderungen, welche einer Anpassung bedürfen, so erhält ein vorab definierter Partner in Form von Airport-CDM Alarmen Kenntnis davon (als Ergebnis der Meilenstein-Generierung).

Die Alarme sind in drei Kategorien unterteilt – rot, orange und gelb.

Fällt ein Alarm in die rote Kategorie, so ist das Airport-CDM Verfahren für diesen Flug unterbrochen und es besteht dringender Handlungsbedarf.

Die orangene Kategorie beschreibt eine Situation, bei welcher das Verfahren nicht unterbrochen wird, es aber zu einem späteren Zeitpunkt durchaus dazu kommen kann. Es besteht in jedem Fall Klärungsbedarf.

Alarme der gelben Kategorie tragen einen Informationscharakter. Das Verfahren wird zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. Es besteht jedoch Klärungsbedarf.